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Morgenfrostspaziergang

Der Winter naht, die Natur begibt sich zur Ruhe. Nun sind sie endgültig da, die kalten Tage. In dieser Woche ist bei uns in Österreich bereits der erste Schnee gefallen. Auch Graz hat zumindest für kurze Zeit seine weiße Winterdecke bekommen, die den ganzen letzten Winter ausblieb.

 

Letztes Wochenende machte ich einen Morgenspaziergang durch den nahen Wald. Der Boden war gefroren und dünne Eisschichten hatten sich auf den Gräsern am Boden und auf den letzten Blättern, die noch an den Bäumen hingen, gebildet. Herrlich war auch die wunderbare Stille, die mich bei meinem Spaziergang  an diesem Morgen umgab. 

Theodor Fontane schrieb vor über 100 Jahren ein Gedicht, das für mich zu dieser Stimmung, die ich an diesem Morgen empfand, sehr gut passt:

 

Alles still!

 

Alles still! es tanzt den Reigen

Mondenstrahl in Wald und Flur,

Und darüber thront das Schweigen

Und der Winterhimmel nur.

 

Alles still! vergeblich lauschet

Man der Krähe heisrem Schrei,

Keiner Fichte Wipfel rauschet

Und kein Bächlein summt vorbei.

 

Alles still! die Dorfes-Hütten

Sind wie Gräber anzusehn,

Die, von Schnee bedeckt, inmitten

Eines weiten Friedhofs stehn.

 

Alles still! nichts hör’ ich klopfen

Als mein Herze durch die Nacht; –

Heiße Thränen niedertropfen

Auf die kalte Winterpracht

 

Die Natur hat mich für das Aufraffen zum Hinausgehen an diesem wunderbaren spätherbstlichen, ja fast frühwinterlichen Tag in hohem Maße belohnt. Ein paar fotografisch festgehaltene Eindrücke von diesem Streifzug stelle ich mit den Bildern hier vor:

Alle Bilder wurden mit einer Leica M10 und dem Leica Summarit 90/f 2,5 bzw. Voigtländer 35/f 1.2 aufgenommen.

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Kommentare: 6
  • #1

    Volker Krause (Samstag, 05 Dezember 2020 13:56)

    schöne, stimmungsvolle Fotos und dazu ein passendes Gedicht. Hat mir sehr gut gefallen! Wer ist der Autor des Gedichtes?
    Gruß Volker

  • #2

    Bernd (Samstag, 05 Dezember 2020 15:04)

    Herzlichen Dank. Theodor Fontana schrieb diese Zeilen und es gehört sicher zu den "klassischen Weihnachtsgedichten".

  • #3

    Waltraud Silldorff (Sonntag, 06 Dezember 2020 17:13)

    Wunderschöne Bilder, die den Reiz der Natur einfangen! Dankeschön!

  • #4

    kurt (Dienstag, 08 Dezember 2020 12:23)

    Das sind wieder wunderschöne Aufnahmen.
    Bist Du von Sony auf die Leica umgestiegen?
    liebe Güße Kurt

  • #5

    Bernd (Dienstag, 08 Dezember 2020 13:20)

    @ Waltraud und @ Kurt: Ein Danke an Euch für das nette feedback zu diesen Bildern. Die Natur bietet uns wirklich eine Vielzahl an Motiven, die es lohnt, einzufangen.

    @ Kurt: Ich habe schon lange nach einer schönen gebrauchten M10 gesucht und heuer im Herbst eine gefunden, wo ich nicht mehr widerstehen konnte... . Meine Festbrennweiten für Sony hatte ich vorsorglich bereits mit Leica-M Anschluß gekauft, die ich mittels Adapter an der Sony nutze. Vorteil ist, dass diese "kleiner" sind und dadurch das System recht kompakt bleibt. Bei den Festbrennweiten brauche ich keinen Autofokus und im Bedarfsfall kann ich Fokuslupe und Fokuspeaking an der Sony sehr gut nutzen. Beide Systeme ergänzen sich so mehr als ideal für mich. (Bei Interesse zu mehr technischen Details können wir uns jederzeit gerne individuell austauschen).

  • #6

    kurt (Dienstag, 08 Dezember 2020 17:57)

    Danke für deine ausführliche Antwort zu meiner Frage.
    Die technisschen Details der M10 sind mir bekannt.
    Liebe Grüße Kut