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Was wäre die Wärme ohne die Kälte ?

Eisige Luft aus dem Osten erreichte in dieser Woche Österreich und das war nicht politisch gemeint, sondern ausschließlich auf das Wetter bezogen. Der bisher recht warme Winter hat uns nun seine eiskalte Schulter gezeigt. Der allgemein historische Minus-Kälterekord konnte zwar nicht geknackt werden, jedoch fanden schon einige Statistiker heraus, dass in manchen Orten in Österreich im Februar seit rd. 50 Jahren noch nie so tiefe Temperaturen gemessen worden sind.  Viele sehnen sich in diesen Tagen also wieder nach Wärme... .   

Doch was wäre die Wärme ohne die Kälte ? Was wäre für uns - die gerne fotografieren - das Licht ohne Schatten ? Unser ganzes Leben besteht aus Gegensätzen, die in unmittelbaren Zusammenhang stehen. Was wäre das Glück ohne Unglück ? Dauerhaftes, einseitiges Erleben von positiven Zuständen lässt den Wert dieser rasch sinken und wir würden diese wohl kurz oder lang nicht mehr so schätzen.    

Vor kurzem las ich über den antiken Philosophen Heraklit, der die These vertrat, dass alles was wir kennen, wir nur aus Gegensätzen kennen. Das eine bedingt das andere, das man am Beispiel Nacht - Tag festmachen kann. Ein Gegensatz, der doch eine Einheit bildet. Auch Recht und Unrecht steht in unmittelbarem Zusammenhang und stellt doch ein Gegengewicht dar. Vieles können wir nur im Kontrast zueinander erfahren. Könnten wir z.B. Glücksmomente bewußt als solche erleben, wenn wir nicht auch die negativen Seiten des Lebens erfahren hätten ? 

Wie oft kommt es vor, dass wir Gesundheit, wenn wir mit dieser GottseiDank gesegnet sind,  erst wieder richtig und mehr schätzen, wenn wir eine Krankheit erlitten haben oder in der Familie bzw. im Freundeskreis Leid miterleben mussten ?  

 

Die kältesten Nächte in dieser Woche bilden den Kontrast zu den vielen warmen Nächten, die dieses junge Jahr 2018 uns heuer noch hoffentlich bescheren wird. Vielleicht sitzen wir ja in einer dieser warmen Nächte dann im Freien, erinnern uns an die Eiszeit in dieser Woche und genießen die warmen  Abende und Nächte dann noch ein bißchen mehr... .

 

Ohne die Kälte des Winters gäbe es den Frühling nicht (Laotse). 

Die "kalten" Aufnahmen zu diesem Blogbeitrag sind in der SüdOst-Steiermark in der Umgebung von       --> Mureck entstanden. 

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Kommentare: 5
  • #1

    Ritchie Pettauer (Mittwoch, 28 Februar 2018 22:51)

    Wow! Wunderschöne Bilder... Hegel hat ja letztendlich Heraklits Gedanke fortgeführt. Und die Synthese wird wieder zur These :)

  • #2

    HF (Donnerstag, 01 März 2018 09:18)

    Ist die Welt dual? Es scheint so; unsere Sinne haben sich so entwickelt, dass sie Unterschiede wahrnehmen, was auch das Whiteout-Phänomen zeigt.
    Die Fotos geben sehr eindrucksvoll die Kälte wieder; Landschaft, erstarrt durch Kälte. SW ist hier das adäquate Mittel.

  • #3

    Paleica (Dienstag, 06 März 2018 09:38)

    oh wie wunderschön deine bilder sind. ich liebe diese angeschneiten landschaften und die reduzierten, kühlen farben!
    einmal im jahr kommt die kältewelle - so sicher wie das amen im gebet - und das ist auch in ordnung. einzig finde ich, dass es heuer lange im durchschnitt kalt war und dass noch sehr wenig frühling durchgeblitzt ist. für mich darf es jetzt aber dann gerne wieder wärmer werden.
    heraklit war ein spannender philosoph, seiner theorie der gegensätze kann ich auch einiges abgewinnen.

  • #4

    Bildausschnitte (Dienstag, 06 März 2018 20:31)

    Danke für Eure Beiträge zu meinem Artikel; so konnte ich lernen, was das Whiteout-Phänomen zeigt und auch mit Hegel beginne ich mich zu beschäftigen. Ein wenig Frühling scheint sich ab nächster Woche zu zeigen, schauen wir einmal wieviele Frühlingsfotos uns nach dem langen Winter heuer gelingen werden, so wie es ausschaut, wird es ein kurzer Frühling... , aber was in Überfluss vorhanden ist, wird ja nicht mehr geschätzt... .

  • #5

    Wilhelm Heim (Mittwoch, 14 März 2018 11:41)

    Wunderbare Bilder und feiner ergänzender Text. Bin über deine Rezension des Buches "Die Seele der Kamera" bei Kwerfeldein über deine Seite gestolpert.

    Viele Grüße aus der Nähe von Hannover
    Wilhelm Heim